Paar bereitet in der Küche Salat zu

Ernährung im 2. Schwangerschafts-Trimester

Richtig essen

Bislang blieb das Wachstum Ihres Kindes nahezu unbemerkt, doch langsam aber sicher beginnt Ihr Bauch an Umfang zuzunehmen. Meist äußert sich dies darin, dass Sie bereits durch kleinere Mahlzeiten ein Völlegefühl wahrnehmen und sich satt fühlen.
 
Essen Sie darum mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt.

Beobachten Sie sich und Ihr Körpergefühl genau

Wie schlafen Sie am besten? Angenehm gesättigt, nach einer kleinen Mahlzeit, welche Sie einnehmen bevor Sie zu Bett gehen? Oder vielleicht mit einem leichten Hungergefühl?
 
Achten Sie genau auf Ihre körperlichen Reaktionen, um Ihren und den heranwachsenden Babykörper optimal versorgen zu können. So können Sie auch bestmöglich Ruhe- und Schlafzeiten für sich auskosten.
 
Ihr Trinkverhalten sollten Sie an diese, individuell verschiedenen, Gegebenheiten anpassen. Ist das Völlegefühl zu stark, wenn Sie zur Mahlzeit trinken? Dann trinken Sie regelmäßig auf kleinere Portionen verteilt zwischen den Mahlzeiten.

Nährstoffe statt Kalorien

Sie haben nun einen leicht erhöhten Energiebedarf von etwa 255 kcal pro Tag. Vor allem steigt aber der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Für eine gute Entwicklung des Kindes sind besonders die Nährstoffe Folsäure, Jod, Eisen und Kalzium von großer Bedeutung.
 
Geben Sie sich und Ihrem Baby daher eine bunte und vielfältige Auswahl an verschiedenen Nahrungsmitteln. Gestalten Sie Ihre Mahlzeiten abwechslungsreich und nehmen Sie, besonders in Bezug auf Obst und Gemüse, den Begriff „bunt“ durchaus wörtlich. Obst und Gemüse enthalten wertvollen Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Wenn Sie eine Farbvielfalt bei diesen Lebensmitteln auswählen, sichern Sie sich und Ihrem Kind eine große Palette an Nährstoffen.
 
Widerstehen Sie der Versuchung, den erhöhten Kalorienbedarf durch Süßes oder „Junk-Food“ auszugleichen. Sie haben in der Schwangerschaft die wundervolle Aufgabe, Ihrem Baby den Grundstein für einen gesunden Körper mit auf seinen oder ihren Lebensweg zu geben. Das bedeutet, dass Sie bereits in der Schwangerschaft beeinflussen können, wie stark Ihr Kind im späteren Leben zu Krankheiten, wie zum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen neigt.
 
Seien Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst, aber haben Sie keine Angst davor. Gönnen Sie sich hin und wieder bewusst etwas Süßes oder Knabbereien, auf die Sie Lust haben. Auf diese Weise können Sie Heißhungerattacken vermeiden.

Sie leiden unter sehr starken Gelüsten zum Beispiel auf Schokolade?

Ein solcher Heißhunger kann ein Zeichen Ihres Körpers sein, dass ihm bestimmte Nährstoffe fehlen. Das zeigt, wie wichtig eine rundum ausgewogene Versorgung mit abwechslungsreichen Nahrungsmitteln ist.

Proteine

Ihr Baby benötigt für eine gute Entwicklung eine vielfältige Mischung aus pflanzlichen und tierischen Proteinen. Proteine sind der Baustoff einer jeden Zelle und daher für die kindliche Entwicklung besonders wichtig. Sie sind in magerem Fleisch, wie Geflügel, Kassler oder Schinken zu finden.
 
Auch Milchprodukte, wie Quark, Hüttenkäse oder Käse enthalten wertvolle Proteine sowie Hülsenfrüchte und „Pseudo-Getreide“ wie zum Beispiel Quinoa.

Fette & Öle

Der Versorgung durch hochwertige Fette und Öle kommt nun eine größere Bedeutung zu. Sie tragen zur Entwicklung des kindlichen Gehirns und des Nervensystems bei und sind Baustein aller Zellwände.
 
Wählen Sie wertvolle Fette aus Lein-, Oliven- oder Nussölen. Sie können sie zum Beispiel als Salatdressing oder in Quarkspeisen verwenden. Verzehren Sie regelmäßig fettreichen Seefisch, wie Makrele, Lachs oder Hering. Achten Sie hier darauf, den Fisch gut durchzugaren, um Infektionen zu verhindern.

Kohlenhydrate

Ihre Kohlenhydratzufuhr sollte etwa 50% Ihrer täglichen Ernährung ausmachen. Hier sollten Sie möglichst hochwertige und komplexe Kohlenhydratquellen, wie zum Beispiel Vollkornprodukte, Obst und Gemüse auswählen.
 
Beginnen Sie Ihren Tag zum Beispiel mit einem Müsli aus einer Mehrkornmischung, etwas Obst, Joghurt oder Milch. Die in Getreide und Obst enthaltenen Ballaststoffe sorgen dafür, dass Sie weniger häufig an Verdauungsproblemen leiden.

Das Team der BAHN-BKK berät Sie gerne. Sie erreichen uns täglich von 8 bis 20 Uhr.

Gewichtszunahme

Sie dürfen nicht nur, Sie sollen sogar an Gewicht zunehmen. 12 kg sind im Verlauf der Schwangerschaft durchaus normal. Ihr Baby wächst und wird dementsprechend schwerer. Mit dem Wachstum des Babys steigt das Volumen des Fruchtwassers an.
 
Je mehr Sie die Zeichen Ihres Körpers für sich zu deuten lernen, diese annehmen und umsetzen, desto moderater wird Ihre Gewichtszunahme ausfallen.
 
Nehmen Sie sich keine Gewichtsreduktion in dieser Zeit vor, auch nicht, wenn Sie unter Übergewicht leiden. Hierfür bleibt Ihnen nach der Geburt genügend Zeit. Die Schwangerschaft ist nicht der richtige Zeitpunkt.
 
Sie dürfen allerdings darauf achten, dass die Zunahme nicht stärker als nötig ausfällt. Das funktioniert am besten, wenn Sie auf eine vielfältige und vitalstoffreiche Ernährung achten. So tun Sie Ihrer eigenen Gesundheit etwas Gutes, und Sie fördern die Ihres heranwachsenden Babys. Ziehen Sie als Familie an einem Strang! Beziehen Sie Ihren Mann mit ein – auch er kann von einer abwechslungsreichen Kost profitieren.

Neues Entdecken

Möglicherweise vertragen Sie das eine oder andere Produkt nicht so gut oder sogar besser als noch vor der Schwangerschaft. Vielleicht ist Ihr Geschmacksempfinden verändert, sodass Sie manche Produkte plötzlich mögen und diese neu für sich entdecken.
 
Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein und entdecken Sie mit Freude Ihren Körper und dessen Zeichen! In der Regel sagt Ihr Körper Ihnen was er und das Baby brauchen: Spüren Sie genau in sich hinein und hören Sie auf Ihn! Nutzen Sie diese spannende und aufregende Zeit, um gemeinsam mit Ihrem Partner neue Geschmacksrichtungen und Zubereitungsmöglichkeiten zu entdecken!